Melkonyan



Gehe dorthin, wo Du her gekommen bist!

Am Freitag den 13. Februar 2015 war ich wie, stets an den Marktagen, in der Stadt. Den Wagen habe ich auf dem Parkplatz am Rathaus geparkt und bin mit meiner Frau die Bahnhofstraße in Richtung Kirche gegangen.
Als wir bei der Apotheke Meyer die Bernhard Raestrup Straße überquerten, stand ein dunkler Pkw direkt auf der Straße, auf dem Radfweg, zwischen Reisebüro TUI und Bernhard Raestrup Straße. Der Fahrer saß im Auto. Die Autos, die aus der Bernhard Raestrup Straße kamen und in die Bahnhofstraße abbiegen wollten, mussten ganz links fahren, um den hinteren linken Kotflügel des parkenden Pkw nicht zu berühren.
Meine Frau und ich waren erstaunt, dass so etwas Unvernünftiges auf den Oelder Straßen passieren kann. Als wir den Wagen erstaunt beobachteten, fuhr der Wagen vorwärts nach links und rückwärts zwischen den abgestellten Fahrrädern hindurch auf den Markt und parkte neben einem Verkaufswagen. Meine Frau war über die unverschämte Verhaltensweise des Fahrers so erstaunt, dass sie ein Foto von dem Wagen machen wollte.
Der Fahrer des Wagens sprach meine Frau an und sagte, dass sie kein Foto von seinem Wagen machen dürfe. In diesem Augenblick kam ein anderer Mann, stellte sich neben das Fahrzeug und forderte meine Frau auf, ihn mit dem Wagen zu fotografieren. Danach ging er zu dem Fahrer, und beide machten sich lustig über meine Frau. Ich ging zu dem Fahrer und sagte, wie er eben den Wagen geparkt habe, sei nicht korrekt. Er sagte mir, dass er auf dem Markt arbeitet, und er darf den Wagen hier parken.
Der danach gekommene Mann mischte sich in unser Gespräch und sagte mir:
„ERST LERNE DEUTSCH ZU SPRECHEN!“
Als er sich in unser Gespräch einmischte, entfernte sich der Fahrer des Autos schnell von uns weg. Die hinzugekommene Person fügte hinzu:
„GEHE DORTHIN, WO DU HER GEKOMMEN BIST!“
Daraufhin habe ich ihm gesagt „als ich 1957 nach Deutschland kam, waren Sie vielleicht gerade geboren, und Sie wollen mich ausweisen und mit welchem Recht?
Ich merkte, dass diese Person allergisch gegen Nichtdeutsche ist. Ich habe mich zurückgedreht, und meine Frau und ich haben uns von dort entfernt. Ich merke, dass das deutsche Volk durch die falsche Politik der Politiker, eine Allergie gegen vermeintlich Fremdes bekommen hat. Ich kann dies gut beurteilen. Als ich 1957 nach Oelde kam, haben die Oelder Bürger mich umarmt, kein Oelder Bürger hat mich als Ausländer betrachtet, alle waren sehr freundlich zu mir, es war herrlich, miteinander zu leben. Am Arbeitsplatz habe ich nicht gemerkt, dass ich ein Ausländer bin. Nach Zehn Jahren Aufenthalt in Deutschland habe ich die deutsche Staatsangehörigkeit bekommen. Damals waren die Gesetze anders als heute. Um die Deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen, musste man 10 Jahre warten und danach, obwohl man 10 Jahre in Deutschland gelebt hat, musste man sich amtsärztlich untersuchen lassen, damit nur die gesunden Menschen die Staatsbürgerschaft erhalten. Ich habe danach wegen meiner Deutsch- Kenntnisse zuerst den griechischen und danach den türkischen Mitarbeitern in den Firmen und bei den Behörden geholfen. 52 Jahre habe ich bei der Polizei, Ausländeramt, an den Gerichten und den Staatsanwaltschaften gearbeitet und habe nicht bemerkt, dass ich kein gebürtiger Deutsche bin.
Und jetzt kommt eine Person, der schon sehr deutsch aussieht, und sagt mir:
„GEHE DORTHIN, WO DU HER GEKOMMEN BIST!“
Ein Vorfall, der doch sehr bedenklich ist. Wie dumm muss man sein, um sich für besser zu halten, als ein Mensch, der nicht so aussieht wie seine Rasse oder einen ausländischen Namen trägt. Hatten wir das nicht alles schon einmal? Ist das Gedächtnis der Menschen so kurzlebig?

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