Melkonyan



Kurze Erinnerungen 1

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                                          Einige kurze Erinnerungen 1

  1. Drogen
    Ich kann mich an den Tag erinnern, wie der Betreiber des türkischen Teehauses, angeblich Vereinslokal, auf der Poststrasse, mich beinahe gesundheitlich geschädigt hätte. Ich saß im Teehaus mit anderen Türken am Tisch und bestellte eine Runde Tee. Als der Tee gebracht wurde, habe ich festgestellt, dass der Boden meinerTeetasse mit einem weißen Pulver bedeckt war. Ich gab den Tee zurück mit dem Gedankenn, dass der Betreiber versehentlich Zucker in den Tee getan hat. Ich trinke mein Tee immer ohne Zucker, dass wissen alle Türken, die Dauergast im Teehaus sind. Der Betreiber, der jahrelang arbeitslos war und noch immer ist, entschuldigte sich und brachte mir nach einiger Zeit eine neue Tasse Tee, den er angeblich extra für mich angefertigt hatte. Ich trank den Tee und als ich nach einiger Zeit das Teehaus verlassen habe, merkte ich, dass ich mich sehr fröhlich und mutig fühlte. Ich habe mich sogar so benommen, dass einige meiner Bekannten, die mich gut kennen, erstaunt waren und sagten: „Wir haben sie nie so gesehen, Herr Melkonyan“. Am nächsten Tag wusste ich, was der Betreiber in meinen Tee gemischt hat, DROGEN, er prahlte immer mit seine Drogen und Viagra Pillen. Anscheinend wollte er mir einen Streich spielen. Alle wussten, dass ich einen Herzinfarkt erlitten hatte, trotzdem hat er es in Kauf genommen.

     
  2. Mehlmann
    Als ich eingebürgert wurde, bin ich für den Erhalt der Urkunde zur Kreisverwaltung nach Beckum gefahren. Die Urkunde wurde mir feierlich ausgehändigt. Der Beamte, der mir die Urkunde übergab, sagte mir anschließend, „Herr Melkonyan, jetzt sind Sie Deutscher, deshalb nehmen Sie eine Deutschen Naamen an, wie wäre es mit dem Namen „ MEHLMANN“ klingt ähnlich wie Melkonyan?“ Ich  war zuerst sprachlos, ich beherrschte mich aber sehr schnell und sagte dem Beamten, den ich sehr gut  kannte: „Hören Sie, ich bin aus der Türkei nach Deutschland gekommen um meine Freiheit zu genießen,  einmal hat mein Vater unseren Namen unter Zwang der Regierung, geändert und vor Melkonyan ein  türkische Wort „ÖZ“ gesetzt. Ich habe dieses Wort sofort nach meiner Ankunft in Deutschland wieder  entfernen lassen und habe meinen ursprünglichen Namen, auf den ich sehr stolz bin, wieder bekommen.  Und Sie versuchen, mir in der gleichen Art und Weise wie die Türken es mit den Armeniern gemacht  haben, meinen Namen zu verdeutschen, nein Danke“. Ich habe diese Geschichte später meinen Arbeitskollegen bei der Firma Claas in Harsewinkel erzählt, und  seit dem werde ich aus Spaß MEHLMANN genannt.

  3. Verdienstkreuz
    Nach jahrelanger Arbeit bei der Kripo, bei den Kreis- und Amtsverwaltungen und Amts-Gerichten, wurde   mir eines Tages von einer leitenden Person beim Ausländeramt Beckum folgendes gesagt:  „Herr Melkonyan,  Sie helfen uns seit Jahrzehnten, wir wissen es zu schätzen, was Sie für uns getan haben   und immer noch tun, außer Ihnen war niemandem hier in der Umgebung, der die Griechische und Türkische Sprache beherrschte, deshalb  haben wir überlegt, Sie für Ihre erfolgreich geleisteten Arbeiten, für das Deutsche Verdienstkreuz vorzuschlagen. Da wir dies ohne Ihre Zustimmung nicht tun wollen,  möchte ich Ihre Meinung dazu hören".  Ich war zuerst sprachlos und konnte mich zuerst nicht äußern. Danach sagte ich ihm, dass die Arbeit, die  ich gemacht habe und noch mache, eine ganz natürliche Arbeit ist, die jeder in meiner Situation tun würde, und habe den Vorschlag abgelehnt. Heute denke ich anders als damals.   Da ich den Vorschlag abgelehnt habe, haben sie die Griechin, die zu einem späteren Zeitpunkt kam, als ich   den Gastarbeitern längst geholfen hatte, und die als Sozialarbeiterin in den Kreisen Gütersloh und Beckum   tätig wurde, vorgeschlagen. Sie bekam das Verdienstkreuz am Bande.
  4. Jäger schießt im Wohngebiet
    Es ist das Jahr 1973, und wir wohnen seit einigen Monaten in diesem Wohngebiet. Wenige Häuser sind schon fertig, einige noch im Entstehen. Die Gärten sind noch nicht angelegt, überall ist der Mutterboden hochgeschoben, die Häuser teilweise sind im Rohbau. Einige Häuser, wie unseres und das einiger Nachbarn sind schon bewohnt. Ein Nachbar hat auf dem Grundstück des Nachbarn, dort wo der Mutterboden aufgeschoben war, eine Zielscheibe aufgesetzt und schießt mit seinem Bogen auf diese Zielscheibe, ohne darauf zu achten, ob er damit jemanden verletzen kann. Er verstößt somit gegen die gültigen Bestimmungen und die Gesetze.
    Der andere Nachbar setzt seine Zielscheibe ca. 100 Meter entfernt von seinem Grundstück vor den Wald und sagt unserem Sohn, der neun Jahre alt ist, ohne unsere Genehmigung, sich auf den damaligen Wirtschaftsweg, jetziger Westring,  zu stellen und aufzupassen, dass kein Mensch sich dort annähert. Dann schießt er mit seinem Jagdgewehr über die  sechs Grundstücke hinweg auf diese Zielscheibe. Diese Verantwortungslosigkeit mit einem Kind zu betreiben, war für mich unbegreiflich. Darüber habe ich mit unserem Nachbar nicht gesprochen, er ist alt genug, um zu wissen was er tut, schließlich ist er auch Jäger. Aber ich habe unserem Sohn gesagt, dass er so etwas nie wieder tun soll. Anscheinend dürfen die Jäger sich alles erlauben. Aber die Sportschützen, die nur auf die Zielscheibe für sportliche Zwecke schießen, müssen immer mehr mit den Gesetzen und Bestimmungen belastet werden. Wenn ein Polizist oder Jäger jemanden tötet, werden die Bestimmungen oder Gesetze nicht verschärft, darüber wird nicht viel geredet. Die Medien schreiben auch nicht viel über diese Geschehnisse. Tötet ein Sohn eines Sportschützen mehrere Personen, weil er die Unachtsamkeit seines Vaters ausgenutzt hat, werden alle Sportschützen verdammt, und die Gesetze, die schon sehr streng sind, werden noch strenger gemacht. Einige Leute, die keine Ahnung vom sportlichen Schießen haben, wird ein Verbot dieser Sportart verlangt. Die Medien berichten wochenlang darüber. Es kann nicht schädlich sein, wenn Eltern ihre Kinder Mitglied in einem Sportschützenverein werden lassen. Die Jugendlichen werden dort den Umgang mit der Schusswaffe unter Aufsicht geschulter Personen erlernen.  Sie lernen nicht nur den Umgang mit der Schusswaffe, sie lernen mit Verantwortung umzugehen, sie lernen sportlich auf die Zielscheibe zu schießen, aber nicht auf ein Lebewesen. Ich glaube nicht, dass, wenn ein Jugendlicher früh genug mit der Schusswaffe umzugehen lernt, er später auf einen Menschen  schießen kann oder ein Verbrechen begeht.
  5. Kaninchenjagd im Garten                                                                                     
    Nach einigen Jahren, nachdem wir auf der Schubertstraße gebaut hatten, es könnte um 1975 gewesen sein, habe ich eines Morgens einen Schuss gehört und bin in den Garten gegangen. Ich sah  den Nachbarn mit einem Kaninchen in der Hand. Ich fragte ihn, ob im Garten eines Wohngebietes Kaninchenschießen nicht gefährlich ist. Er sagte mir: „Ich  schieße aus dem Fenster von meinem Badezimmer, welches im ersten Stock ist, das Geschoss bleibt in der Erde stecken“. Daraufhin habe ich ihn gefragt, ob es erlaubt ist im Garten zu schießen. Er gab  mir zur Antwort: „Sie können mich  ja anzeigen“. Natürlich habe ich ihm nicht angezeigt, meine Erziehung erlaubt es mir so etwas nicht. Aber leider, nach einigen Jahren haben sie mich unberechtigter Weise, wegen der Bienen und Bienenhaus, bei der Amtsverwaltung angezeigt und die passende Antwort von der Behörde bekommen. Einige Jahre später sind einige Sträucher, die die Nachbarn gepflanzt und  höchstwahrscheinlich nicht genug gewässert haben, eingegangen. Es wurde von den Nachbarn Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Als die Kriminal-Beamten bei uns waren und sich die Pflanzen des Nachbarn angeschaut haben, habe ich den Beamten zwei meiner Tannen, die auch gelb geworden waren, gezeigt und gefragt: „Ob ich auch gegen Unbekannt Anzeige erstatten muss“. Ich habe noch mehr so ähnliche und unangenehme Geschehnisse erlebt, die ich nicht erwähnen möchte.
  6. Urinieren im Vorgarten
     Als die Nachbarn sich im Urlaub befanden, hat die minderjährige Tochter des Nachbarn mit ihren Schulfreunden eine Party veranstaltet. Das laute Feiern hat uns nicht gestört, schließlich sind sie junge Menschen. Aber als einige Jugendliche in unseren Vorgarten gingen und in Richtung Nachbarsgarten urinierten, bin ich nach Draußen gegangen und habe einen von ihnen gebeten, nicht in unseren Garten zu urinieren, sondern auf die Toilette, wo sie feiern, zu gehen. Er schrie mich an mit folgenden Worten: „Halt die Schnauze, sonst scheiße ich vor deine Garage“. Ich rief die Polizei an und fragte um Rat. Sie sagten mir, ich solle ruhig bleiben, wenn sie kommen und den Jugendlichen verbieten, in unseren Vorgarten zu gehen, werden sie vielleicht für eine kurze Zeit mich nicht stören, aber nach dem die Polizei weggegangen ist, können sie noch Schlimmeres anstellen und einen Stein in unsere Scheibe werfen. Die Polizei kam nicht, und die Jugendlichen haben die ganze Nacht in unseren Garten und in den des Nachbarn uriniert. Wie wir später von dem Nachbarn gehört haben, haben die Jugendlichen großen Schaden im Haus angerichtet, sogar eine Tür wurde eingeschlagen.
  7. Bierklau
    Eines Tages war die minderjährige Tochter mit ihren Freunden im Nachbarhaus. Am nächsten Tag zeigte mir der Nachbar seine Garage, welche Tag und Nacht offen steht. Unter dem Waschbecken stand immer eine Kiste Bier, und er sagte mir: „Die Kiste Bier wurde geklaut“. Ich fragte ihn: „Wer soll eine Kiste Bier klauen?“ Er wurde verlegen und sagte mir: „Die Rumänen, die von der Autobahn runterfahren, haben sie geklaut“. Was hat er damit gemeint? Meine Vermutung möchte ich hier nicht äußern. 
  8. Was haben Sie in unseren Garten geworfen?
    Eines Sommertags schellte es bei uns, vor der Tür stand die Tochter unseres Nachbarn. Kaum habe ich die Tür geöffnet, schrie sie mich an mit den Worten: „Was haben Sie in unseren Garten geworfen?“ Ich war sprachlos und fragte sie, was ich in dem Garten geworfen haben soll. Sie schrie mich wieder mit den gleichen Worten an. Ich habe ihr gesagt, wenn ihre Eltern ein Problem mit uns haben, sollen sie uns ansprechen. Als sie schimpfend wegging, hörte ich hinter unserer Hausecke vor unsere Garage eine Stimme: „Halt die Schnauze“. Die stimme habe ich sofort erkannt, es war ihre Mutter, unsere Nachbarin. Ich verstehe manche Leute nicht, warum haben sie keine Zivilcourage? Wenn man ein Problem hat, kann man darüber miteinander vernünftig diskutieren, aber nicht versuchen, die Tochter in dieses Problem hineinzuziehen.
  9. Ehe wieder zusammenbringen
    Eines Tages bekam ich einen Anruf von einem Türkischen Bürger in Oelde, der  sehr verzweifelt

    war.Er sagte mir mit trauriger Stimme, dass er gestern Abend aus dem Urlaub zurückgekommen ist. Als er in seine eheliche Wohnung gehen wollte, war die Tür abgeschlossen, und das Schloss war ausgewechselt, sein Schlüssel passte nicht mehr. Er hat bei einem Freund übernachtet und bat mich, ihm zu helfen. Ich bin zu den Eltern der Frau gefahren, um zu erfahren, was los ist. Die Mutter der Frau fing an, über ihren Schwiegersohn zu schimpfen und fand es richtig, was ihre Tochter gemacht hat. Der Schwiegersohn soll sich um seine Familie nicht gekümmert, die Abende soll er in der Wirtschaft verbracht und  keine Zeit für seine Familie gehabt haben. Ich versuchte, sie zu beruhigen, aber sie ließ sich nicht beruhigen. Der Vater saß im Sessel und mischte sich kaum in das Gespräch ein. Anschließend habe ich  für eine Aussprache der Eheleute einen Termin in der ehelichen Wohnung vereinbart. Der Ehemann hat keine Verwandten in Deutschland, er hat nur seine Familie. Seine Eltern und Verwandten leben alle in der Türkei. Die Ehefrau lebt in Deutschland mit ihren Eltern, und sie ist nicht allein, sie hat noch weitere Verwandte in Deutschland. Am nächsten Tag, als ich zum Termin in die Wohnung der Eheleute ging, waren Mutter und Tochter in der Wohnung. Die Mutter fing wieder an, über den Schwiegersohn zu schimpfen. Da habe ich meine Nerven verloren und den beiden gesagt: „Wenn ihr weiter so schimpft, werde ich nach Hause gehen und Euch mit euerem Problem allein lassen“ Auf einmal wurde die Mutter ruhig. Als der Ehemann in die Wohnung kam, habe ich die Mutter in das andere Zimmer geschickt und die Eheleute miteinander aussprechen lassen.
    Nach zweistündigem Gespräch miteinander haben sie sich geeinigt. Ich habe noch ein paar Monate die Ehe beobachtet und festgestellt, dass die Eheleute sich gut verstehen, damit war meine Aufgabe beendet. Danach hat die Mutter der Frau mich nicht mehr gemocht. Als wir uns auf der Straße begegneten, hat sie so getan, als hätte sie mich nicht gesehen. Aber nach so vielen Jahren, immer wenn der Ehemann  mich sieht, kommt sofort zu mir und fragt nach meinem Befinden. Vor einigen Tagen, als ich mit meiner Frau auf dem Wochen-Markt war, hat ein junger Mann mit zwei Kindern, uns höfflich begrüßt, als ich fragte, wer er sei, sagte er mir, er sei derjenige, dem ich bei seinem Eheproblem geholfen habe. Sie seien miteinander sehr gut, die Ehe läuft sehr harmonisch, über die Schwiegermutter sei so geblieben, wie sie früher war.
  10. Junge Mensch resozialisieren
    Da ich für viele Mitbürger mit Migranten-Hintergrund in allen Beziehungen eine Hilfe war, haben viele Leute, die Probleme hatten, mir diese mitgeteilt und bei mir Rat gesucht.Eines Tages schimpfte ein Vater über seinen jüngsten Sohn bei mir. Ich fragte ihn, worum es geht. Er erzählte mir die Geschichte über seinen Sohn. Er soll drogensüchtig sein und sich mit Drogenhandel beschäftigen. Er soll Diebstähle begangen  und mit der Polizei öfter zu tun gehabt haben usw. Er sagte mir, dass er keine Kraft mehr hat, sich mit dem Sohn zu beschäftigen, da seine bisherige Mühe nicht geholfen hat, würde sein Sohn in die Gosse fallen. Ich habe ihm meine Hilfe angeboten. Er sagte mir „Es hilft nichts mehr, er liegt in der Gosse“ Trotzdem habe ich gebeten, mich mit seinen Sohn zusammen zu bringen, damit ich mit dem Sohn sprechen kann. Inzwischen habe ich, da ich damals mit der Kriminalpolizei zusammengearbeitet habe, einem Beamten den Namen des jungen Mannes gesagt und gefragt, ob er ihn kennt. Seine Antwort: „ Vahriç Hände weg von ihm, er ist unverbesserlich, er ist eine Ratte, auch du kannst ihm nicht helfen, keiner kann ihm helfen“. Ich habe noch einige Stellen, wo er bekannt gewesen sein soll, gefragt, die Antworten von allen, die ihn kannten, waren negativ. Ich solle meine Zeit mit so einem Menschen nicht vergeuden, er sei unverbesserlich. Eines Tages habe ich ihn kennen gelernt. Mit ihm habe ich an einem Tisch gesessen, und wir haben uns einige Stunden unterhalten. Ich bin kein Psychologe, aber ich habe festgestellt, dass der Kern dieses Menschen noch rein war, er war meiner Meinung nach noch zu retten. Als wir uns voneinander trennten, hat er mir versprochen, dass er das, was er bisher getan hat, nicht mehr tun werde und ein vernünftiger Mensch werden will. Nach einigen Wochen, der Vater sprach in dieser Zeit sehr gut von seinem Sohn, kam er zu mir mit ein traurigen Gesicht uns sagte mir, dass sein Sohn wieder mit den Drogen angefangen habe. 

    Er hat in der Tasche seines Sohnes Drogen gefunden. In dieser Wut soll er seinem Sohn folgendes gesagt haben: „Schämst du dich nicht, du hast dem Dolmetscher versprochen, dass du nie wieder Drogen nehmen wirst, was denkt er jetzt über dich. Ich frage dich, hat er mit deiner Mutter geschlafen und dich gezeugt? Er ist ein fremder Mensch, der dir helfen möchte.“ Dieses alles hat mir der Vater erzählt, wobei ich ihm böse war über die Worte, die er zu seinen Sohn gesagt hat, ich habe ihm gesagt, er soll sich mit seinem Sohn nicht so unterhalten, es ist schließlich sein Sohn. Ich habe danach noch einmal mit dem Sohn gesprochen und das war es. Der Junge hat nie wieder Drogen genommen, nicht gestohlen und fleißig wie sein Vater gearbeitet. Es sind jetzt schon einige Jahre her. Er arbeitet sogar an Sonntagen, er ist verheiratet, hat zwei Kinder, besitzt ein wunderschönes Haus. Die Leute, die die Hoffnung aufgegeben und gehört haben, was aus ihm geworden ist, fragten mich oft, wie ich das geschafft habe. Ich sagte ihnen, dass ich nichts getan habe, ich habe mit ihm nur vernünftig gesprochen. Wie ich damals vermutet habe, war sein Kern noch rein, und es sich wieder einmal bewahrheitet, jeder Mensch ist zu retten. Der Vater, der seine Hoffnung aufgegeben hatte und der Sohn, der sich in ein normales Leben integriert hat, verstehen sich wunderbar. Manches Mal, wenn wir uns treffen, sehe ich, dass Vater und Sohn mein Mühe nicht vergessen haben. Es ist ein schönes Gefühl, so etwas zu erleben.
  11. Ungerechtigkeit    
    Im 46. Kalenderwoche 2010 rief mich ein Bekannter  türkischer Volksabstammung an. Er erzählte mir, dass er bei einem Krankenbesuch bei seinem Bruder einen Bekannten getroffen hat. Bei dem Gespräch fragte mein Bekannter ihn, ob er Arbeit gefunden hat, und er wieder arbeitet. Er bekam folgende Antwort: „Ben enayimiyim, ibne Almanlar baksin bana“ bin ich bescheuert, die Scheiss Deutschen (sinngemäß) sollen mich unterhalten, sie zahlen mir 1.226 EUR im Monat, warum soll ich arbeiten? Der Bekannte sagte mir „Glaube mir, älterer Bruder, ich war so wütend, dass ich ihm bei nahe in das Gesicht hauen wollte. Ich habe mich aber zurückgehalten“. Danach sagte er mir wörtlich: „Ich frage mich, warum habe ich 35 Jahre lang      gearbeitet, ich bekomme nach all diesen Arbeitsjahren Netto nur ca. 820,00     EUR, und er kaum gearbeitet hat, bekommt mehr als ich, wo bleibt die Gerechtigkeit?“Da mein Bekannter während seines Arbeitslebens sehr sparsam gelebt und etwas Geld zur Seite gelegt hat, kann er sich nicht Harz IV melden. Er muss mit der Rente von 820,00 EUR seinen Lebensunterhalt meistern. Ich frage mich auch, sind die fleißigen Menschen in Deutschland die Dummen? Sie arbeiten fleißig, sparen etwas Geld für ihre Zukunft und bekommen für ihren Lebensabend weniger Geld, als die, die in ihrem Leben  kaum gearbeitet haben.  Wo bleibt die Gerechtigkeit? Warum stehen solche Leute, die nicht arbeitswillig sind, besser da, als die, die immer gearbeitet haben?
  12. Die Plage
    Als ich noch als Schriftführer im Imkerverein Oelde tätig war, habe ich auch öfter mit den Vorstandsmitgliedern über das und jenes gesprochen. Eines Tages im Herbst sahen wir, meine Frau und ich, auf unserem täglichen Spaziergang in den Auen ca. 22 Kanadagänsen auf einer Wiese. Wir blieben stehen und beobachteten, wie sie friedlich miteinander am Grasen waren. Sie haben beim Flug in den Süden eine Rast in den Auen gemacht. Es war ein schöner Anblick, sie zu sehen. Dieses Erlebnis habe ich den Imkerkollegen erzählt. Entgegen meiner Erwartung hörte ich von zwei Kollegen das Wort „DIE PLAGE“. Ich war erst erschüttert, ich wollte meine Meinung äußern, aber ich habe  mich zurückgehalten. Ich habe von den Menschen, die mit Bienen zu tun haben, mehr Verständnis für die Tierwelt erwartet, anscheinend habe ich mich getäuscht. Sie lieben sich selber und tun so, dass sie Tierzüchter sind und haben doch wenig Verständnis für andere Lebewesen auf dieser Welt. Ich habe die Kanadagänse fotografiert. Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Meinung alleine stehe?

13. Anstandsregeln
Es war am 11. Februar 2001, als sich der Imkerverein Oelde für die Jahreshauptversammlung im Heimathaus Oelde versammelte. Da im April in diesem Jahr die Landesgartenschau in Oelde eröffnet wird, waren die Vorsitzenden des Kreisimkerverein Warendorf-Beckum, der Vorsitzende des Landesverbandes und der Bürgermeister der Stadt Oelde, eingeladen. Der Vorstand des Imkerverein Oelde nahm am Vorstandstisch Platz. Die eingeladenen Gäste mussten bei den Mitgliedern  an den Tischen Platz nehmen. Als Herr Bürgermeister mit einigen Sachen für die Landesgartenschau, die im Lehrbienenstand aufgehängt werden sollten, in den Saal kam und am Vorstandstisch Platz nehmen wollte, wurde ihm von dem damaligen Vorsitzenden ein Platz bei den Mitgliedern zugewiesen. Ich sah das Gesicht des Herrn Bürgermeister, wie er höflich zurückhaltend der Anweisung des Vorsitzenden folgte, und er nahm neben dem Herrn Vorsitzenden des Landesverbandes Platz. Ich war schockiert und schämte mich so, dass ich am liebsten unter den Tisch gekrochen wäre. Anscheinend hat der damalige Vorsitzende von Anstandsregeln noch nichts gehört und nicht gewusst. Woher sollte er diese auch gewusst haben?
So etwas  Ähnliches ist auch bei dem Dankeschönessen im November 2001 im Landhotel Meier Gresshof passiert. Es wurde außer den Mitgliedern mit Partnern auch einige Vorstände vom Kreis- und Landesverband eingeladen. Natürlich war auch wieder der Bürgermeister eingeladen. Er ist aber dieser Einladung ohne eine Absage nicht gefolgt. „An seiner Stelle würde ich nach dem Vorfall vom 11. Februar auch nicht erscheinen“. Keiner hat um die geladenen Gäste gekümmert, die Gäste kamen und wurden begrüßt, aber wurden sie nicht einem Tisch zugewiesen. Der damalige Vorsitzende wusste anscheinend von diesen Regeln immer noch nichts, woher auch?  Die  Gäste haben willkürlich an verschiedenen Tischen Platz genommen. So wie ich mich erinnere, hat sich darüber sogar der zweite Vorsitzende aufgeregt, aber er hat sich nicht weiter darum gekümmert. Da ich mich damals sehr zurückhielt, habe ich mich in diese Sache nicht eingemischt und habe diese Angelegenheit  den beiden Vorsitzenden überlassen, schließlich waren sie die Organisatoren. Die Gäste gehörten an den Tisch, an dem der Vorstand sitzt. Der Vorstand saß auch an verschiedenen Tischen verteilt. Ich habe dieses Benehmen des Vorsitzenden einige Jahre durchgehalten, bis ich es nicht mehr aushalten konnte, und ich habe mich am 31.03.2008 vom Vorstand getrennt.

14. Der Findling
Nach dem wir im Jahre 1972 gebaut haben, habe ich versucht, gegenüber meinen Nachbarn freundlich und hilfsbereit zu sein. Leider hat es nicht funktioniert, ich wurde nur ausgenutzt. Wir haben versucht, uns immer den Vorschriften unserer Gemeinde anzupassen und danach zu leben. Einige Nachbarn fuhren mit dem Pkw rückwärts aus ihrer Garage und über unsere Anlagen, auf denen wir Blumen gepflanzt haben. Ich habe mehrere Male gebeten, nicht auf unsere Blumenbeete zu fahren. Es hat leider nichts genutzt, ich musste jedes Mal neue Blumen pflanzen. Eines Tages habe ich einen Findling besorgt und in das Blumenbeet gestellt.

Am nächsten Tag kam der Nachbar empört zu mir und fragte mich, ob ich den Stein dort aufgestellt habe.

Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn und seine Frau öfters gebeten habe, nicht auf unser Blumenbeet zu fahren, das hat aber alles nicht genutzt. Er sagte mir, dass er auf den Stein gefahren und sein Auto beschädigt hat. Sein Pech!!
Danach fuhren sie nicht mehr so große Kurven rückwärts wie vorher, aber dieses Mall fuhren sie auf unsere Auffahrt, um aus ihrer Garage heraus fahren zu können. Eines Tages, das war ein Donnerstag,  an dem meine Frau mich aus Harsewinkel, nach unserer jährlichen Vatertagsfahrt, mit dem Auto abgeholt hatte. Wir standen auf unserer Auffahrt und haben gerade das Fahrrad aus dem Wagen heraus genommen und auf unserer Auffahrt abgestellt, da fuhr die Nachbarin mit ihrem Auto rückwärts auf unser Grundstück und stieß mit der hinteren Stoßstange gegen mein Fahrrad. Sie stieg aus dem Wagen und schaute, ob ihr Fahrzeug beschädigt wurde, ohne sich zu entschuldigen fuhr sie weg. Ich habe sofort am nächsten Tag meinen Rechtsanwalt eingeschaltet und dieser hat mit einem Schreiben verboten, dass sie auf unser Grundstück fahren. Seit dem habe wir Ruhe, aber sie parken ihre Autos so auf der Straße, dass ich  in meine Garage nur mit Schwierigkeiten fahren kann. Auch wenn ich mit dem Auto von meiner Auffahrt auf die Straße fahre, muss ich manchmal einige Male hin und her fahren. Sie haben auch eine Auffahrt vor ihrer Garage, aber sie parken grundsätzlich auf der Straße und behindern mich beim Ein- und Ausfahren aus meiner Garage.
Entweder machen sie es unabsichtlich oder aus Bosheit. Ich habe darüber mit den Nachbarn nicht gesprochen, um keinen Streit zu haben.

15. Aus dem Mund einer jungen Türkin über uns.
Am 12.09.2011 wartete ich an der Straße gemeinsam mit dem Hund unserer Tochter Talin, Miss Marple, auf meine Frau. Dort traf ich einen jungen Türken, Sohn eines Türken, den ich und seine Familie gut kenne. Ich möchte hier erwähnen, dass diese Familie meiner Meinung nach weder national noch islamistisch denkt, und die sich in unserer Gesellschaft gut integriert haben. Bei dem Gespräch mit dem jungen Türken habe ich erfahren, dass er eine Türkin geheiratet und seine Ehefrau aus der Türkei nach Deutschland geholt hat. Er erzählte mir, dass seine Frau ihm, nach dem sie einige Zeit in Deutschland gelebt hat, folgendes gebeichtet habe: „Die Deutschen sind sehr anständige und frei denkende Menschen, sie tolerieren unseren Glauben und verbieten uns nicht, wie wir hier unser Leben gestalten, und wir sagen zu den Christen GAVUR!!! Nein, es ist falsch, was man in der Türkei uns gepredigt habe, nach meiner jetzigen Feststellung sind wir GAVURE, nicht die Christen“. Diese Worte aus dem Mund eines Türken zu hören, hat mich sehr berührt und ich habe gedacht, Gott sei Dank, es gibt noch sehr viele Menschen, die über die anders Glaubenden nicht schlecht denken, und sich sogar selbst kritisieren. Zum Schluss  unseres Gespräches habe ich ihm seine Frage beantwortet, die er mir vorher gestellt hatte. Er solle, weil er nicht vorhat, in die Türkei zurück zu kehren, die Deutsche Staatbürgerschaft beantragen.

16. Gleichgültiges oder böswilliges Verhalten?
Heute, Samstagmorgen, 05.11.2011 fuhr meine Frau nach Münster zu unseren Kindern. Ich war allein zu Hause und habe die vor der Haustür stehenden immergrünen Sträucher mit der Heckenschere geschnitten und im Vorgarten Wildkraut gezupft. Während dieser Zeit hat unsere Nachbarin das ganze Laub, was von ihren Bäumen gefallen war, gesammelt und an ihre Seite an unseren gemeinsamen Zaun geschüttet. Da diese Blätter bei jedem Windstoß auf unseren Weg in unserem Garten landen, habe ich an den Zaun am Anfang des Weges in unserem Garten zwischen den beiden ersten zwei Pfeilern zusätzlich einen Maschendraht angebracht. Heute wurden die Blätter nicht nur oben sondern auf der ganze Seite voll aufgeschüttet. Beim ersten kurzen Windstoß werden sie auf unserem Weg landen, was natürlich bei nassem Wetter für uns wegen der Rutschgefahr gefährlich werden kann. Es gibt zwei Alternativen; entweder sage ich nichts und fege das Laub weg, welches sie dort aufgeschüttet hat, oder ich verlängere den Maschendraht um 20 m. Es gibt eine andere Alternative, die mir geeigneter erscheint; das Laub mit dem Laubsauger zurück in Nachbars Garten zu blasen. Ich weiß nicht, was die Nachbarn von uns wollen.  Ich vermute, da sie von unserem Leben nicht viel erfahren können,  wir unterhalten uns mit den Nachbarn nicht über Privates, wir sagen nur „Guten Tag“ und nichts weiter, dass ihnen das nicht passt. Aber ich war nicht immer so, ich war ein Mensch, der mit den Nachbarn guten Kontakt haben wollte. Ich habe versucht, die Nachbarschaft mit allen gut zu pflegen. Es hat aber leider nicht geklappt, ich fühlte mich oft ausgenutzt, und manche haben mich als dummen Ausländer behandelt. Ich fege sowieso das Laub der Laubbäume der drei Nachbarn in unserem Garten. Ich möchte aber nicht zusätzlich von diesen Menschen geärgert werden. Ich habe in unserem Garten keinen einzigen Baum, der Laub abwirft. Ich habe mir schon frühzeitig Gedanken darüber gemacht, da die Gärten ja alle nicht so groß sind und sich die Nachbarn durch Laubabwurf sicher auch ärgern würden. Anscheinend ist das nicht bei allen so. Aber sie sollen ihr Laub selber wegfegen und nicht noch durch Gedankenlosigkeit in Nachbars Garten landen lassen. Ich verstehe nicht, wie kann ein erwachsener  Mensch gegenüber anderen Mitmenschen so gleichgültig!!! sein.

17. Die Schwatte
Unsere Tochter Talin war in den 70er Jahren mit der älteren Tochter unsere Nachbarn befreundet. Die Großmutter der Nachbarstochter sagte zu unserer Tochter immer die Schwatte, und sie mochte unsere Tochter nicht. Als die beide Mädchen bei der Großmutter der Nachbarin waren, wurde der Enkelin Orangensaft angeboten, aber unserer Tochter nicht, sie musste zusehen wie ihre Freundin genüsslich den Saft trank, und als unsere Tochter nach Hause kam erzählte sie uns ihre nicht schönen Erlebnisse mit dieser Großmutter. Nicht nur ich, auch unsere Kinder haben in der Nachbarschaft wegen ihres Andersseins gelitten. Eines Tages, als die Mädchen in der Ausbildung waren, bekam die ledige Tochter, ein gute Bekannte unserer Nachbarn, ein schwarzes Kind. Was unsere Nachbarin über die Tochter ihrer guten Bekannten geredet und sich darüber aufgeregt hat, kann man hier nicht beschreiben. Die beiden Familien waren und sind immer noch gut befreundet. Die Großeltern des schwarzen Kindes haben sich rührend um Tochter und Enkelkind gekümmert. Nach einigen Jahren kam die Tochter unserer Nachbarin ebenfalls mit ihrem schwarzen Kind nach Oelde. Wie sich die Mutter dieses Mädchens gefühlt hat, haben wir selber miterlebt. Sie kam sehr schlecht mit diesem Umstand zu Recht, was für uns unverständlich war, und wir der Nachbarin auch erklärten, dass das doch die Angelegenheit ihrer Tochter sei und es andere Leute gar nichts angehe. Was kann dieses schwarze Kind für seine Hautfarbe? Aber hier zeigt sich wieder einmal, erst überlegen und dann über andere reden, immer erst vor der eigenen Haustüre kehren. Unsere Tochter war in den Augen der Nachbarn die Schwatte, wegen ihrer dunklen Haare. DAS IST  IRONIE  DES SCHICKSALS; Jeder erntet das, was er vorher gesät hat. Wir finden es ganz natürlich, dass die Nachbarstochter ein schwarzes Kind bekommen hat. Ich komme gebürtig aus einer Stadt, wo alle Menschen mit verschiedenen Hautfarben ohne Vorurteile miteinander leben, und ich hoffe, dass diese Familie dieses Kind so erzieht, dass es auch ohne Vorurteile mit seinen Mitmenschen leben kann und sich in dieser Gesellschaft wegen seiner Hautfarbe nicht zu schämen braucht. In dieser Beziehung habe ich sehr große Erfahrung, und ich weiß worüber ich rede. Aber trotzdem glauben wir an das Wort: Jeder bekommt das, was er verdient hat.
In diesem Sinne.    

18. Lernfähigkeit der Deutschen und der Türken 

Nach langer Zeit, nach ca. vier Jahren, bin ich wieder zu dem türkischen Teehaus in Oelde gegangen. Der Verein muss das Vereinslokal wegen Eigenbedarf des Inhabers räumen und ein anderen Platz finden. Der Betreiber des Lokals hat mich gebeten, ein passendes Lokal für den Verein zu suchen. Da ich ein passendes Lokal bei einem Bekannten gefunden habe, bin ich zum Vereinslokal gefahren. Dort habe ich einige alte Bekannte getroffen. Unter diesen Bekannten war auch ein türkischer Bekannter, den ich von seiner Kind- und Jugendzeit her kenne. Mit dieser Person, die sehr vernünftige Ansichten besitzt und nicht ein verbohrt denkender Mensch ist, habe ich mich lange unterhalten. Bei dieser Unterhaltung wurde  über das Thema der Anpassungsfähigkeit der in Deutschland lebenden Türken gesprochen. Als ich die Verhaltensweise einiger türkischen Mitbürger bemängelte, gab er mir Recht und sagte mir einen Satz, der mir sehr imponiert hat. Deshalb setze ich diesen Satz, den mir Y.D. in dem Lokal gesagt hat.  

"MELKONYAN, WIR TÜRKEN SIND NICHT SO LERNFÄHIG WIE DIE DEUTSCHEN, DESHALB HABEN WIR DIE ANGEWOHNHEITEN DER DEUTSCHEN NICHT LERNEN KÖNNEN, ABER DIE LERNFÄHIGEN DEUTSCHEN HABEN ALLES, WAS WIR MITGEBRACHT HABEN, GELERNT UND HABEN SICH AN UNS TÜRKEN ANGEPASST". 

Diese Worte, die aus dem Munde eines türkischen Mitbürgers kamen, habe ich seit Jahrzehnten versucht zu erklären, aber ich wurde jedes Mal von den Deutschen ausgelacht. Die Arroganz mancher Menschen in Deutschland macht mich sehr traurig. Sie vertreten oft die Meinung, dass alle die aus dem Ausland, besser gesagt aus der Türkei kommen, dumm sind. Man sollte sich umschauen, wie viele türkische Mitbürger, die hier studiert haben, hohe Positionen bekleiden. Wie viele türkische Mitbürger haben Geschäfte und beschäftigen in diesen Türken und Deutschen. Diese Menschen, die in ihrer Heimat keine Möglichkeit hatten, sich weiterzubilden, haben sich hier in Deutschland  ausgebildet und zeigen uns ihre Stärke, was sie leisten können. Ich schreibe diese Sätze, weil ich selber alles in meinem Umfeld erlebt habe. Ich tauge nicht, weil ich Armenier bin und aus der Türkei komme. Diese Leute, die so denken (Gott sei Dank nicht alle Deutschen) sind vor meinen Augen armselig ohne Allgemeinbildung.

19. Regeln müssen für alle Menschen gelten

Es war wieder so weit, die Nachbarin hatte wieder etwas an meiner Person zu bemängeln!!!

Wir bekamen am Donnerstag 10.Mai 2012 um 14:45 Uhr Besuch. Dieser fuhr mit seinem Auto auf unsere Auffahrt. Nach halbstündigem Aufenthalt bei uns ging er zu seinem Auto und wollte abfahren. In diesem Augenblick kam auch unser Nachbar und ging zu seinem wie immer am Straßenrand geparkten Pkw, gegenüber seine Garage. Dadurch behindert er uns, in unsere Garage zu fahren bzw.  unsere Auffahrt zu verlassen. Er sah, dass unser Besuch in sein Auto eingestiegen war und wegfahren will. Trotzdem öffnete er seine linke hintere Wagentür und ging in sein Haus. Wir, meine Frau und ich haben gesehen, dass er zu unserem Besuch hin geschaut und gesehen hat, dass dieser wegfahren will. Ob er die Tür absichtlich aufgelassen hat? Dazu kann ich keine Angaben machen, aber das Verhalten hinterlässt einen bitteren Geschmack.  Meine Frau und ich standen vor der unserer Haustür und beobachteten diese Geschehen mit erstaunten Blicken. Unser Besuch musste rückwärts auf die Straße fahren und neben dem Auto des Nachbarn vorbei, bis zur Straßenmündung, wo er rechts weiterfahren konnte. Die offene Autotür des Nachbarn hinderte ihn aber bei dieser Fahrt. Aus diesem Grund bin ich sofort hin gegangen und habe die Tür des Nachbarautos zugemacht, damit mein Besuch, ohne das Auto unseres Nachbarn zu beschädigen, weiterfahren kann. Als ich zurück zu unserer Haustür ging, schrie unsere Nachbarin mich mit den Worten an: „Herr Melkonyan, sie haben einen Mund, sie hätten uns sagen können, dass wir die Tür schließen sollen.“ Ich habe ihr gesagt: „Ich habe Beine und möchte sie damit nicht belästigen.“ Sie schrie aber weiter: „Sie haben einen Mund, uns zu sagen, dass wir die Tür zumachen“. Daraufhin habe ich ihr gesagt: “Ob sie die Herrgötter auf dieser Straße seien?“ Sie antwortete mir: „Nein, wir sind normale Menschen“ Ich antwortete ihr: „ Schön, bleiben Sie weiterhin so normal wie sie sind“ und bin ich mit meiner Frau in unser Haus gegangen. Da ich sehr blass war, hat meine Frau Angst gehabt und mich mit beruhigenden Worten meinem Sessel begleitet. Was ist los mit unseren Nachbarn, ich verstehe es nicht. Seit dem wir hier wohnen, versuchen sie uns bei jeder Gelegenheit zu gängeln, Warum? Weil wir nicht nach deren Pfeife tanzen und nicht so leben, wie ihre Vorstellung vom Leben ist. Oder, weil wir nicht wie manche immer „Jawohl“ sagen. Oder wir uns wehren und ihnen Paroli bieten? Wir sind alle gleich und haben alle die gleichen Rechte auf dieser Welt, egal wo man geboren wurde. Wenn jemand meint, dass er mehr Rechte hat, als der Andere, hat er sich getäuscht. Wir alle leben in einem demokratischen Land und  das ist gut so. Das sollte man endlich einmal begreifen.

Wir Deutschen schimpfen auf die Länder, in denen die Menschenrechte nicht geachtet werden.

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