Melkonyan



Kurze Erinnerungen 3

 

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1. Unser erster PKW 
Wir mussten bis zu unserer Heirat 1961 sparen, sparen und sparen. Vorher habe ich 1959 meinen Pkw-Führerschein bei dem Fahrlehrer Hans gemacht. Praktische Erfahrungen  hatte ich schon in meiner Militärzeit in Ankara gesammelt. Während meines Wehrdienstes war ich in unserer Kompanie in der Reparaturwerkstatt für Lastwagen tätig und habe dort die Lastwagen, die repariert wurden, anschließend Probe gefahren. Im Jahre 1961 nach der Heirat wohnten wir auf dem Nordring in dem Mietshaus von Zurbrüggen. Mein Schwager Horst war noch nicht verheiratet und arbeitete bei der Firma Probst. Mit seiner Hilfe und Aushandeln mit einem Mitarbeiter der Firma Probst habe ich mein erstes Auto, einen Fiat Jagst, gekauft. Horst hat mit dem Besitzer zur 1200 DM ausgehandelt. Ich habe den Wagen persönlich aus der Bultstraße  von dem Haus des Besitzers abgeholt. Der Besitzer war nicht zu Hause. Seine Frau gab mir die Schlüssel und die Papiere des Autos. Ich zählte das Geld bar in die Hand der Frau mit 100er DM Scheinen. Als sie die 1000 DM in der Hand hatte, sagte sie mir „es reicht“ und nahm kein Geld mehr von mir und begleitete mich zur Tür. Später, wie ich von dem Fiat Händler erfahren habe, war der Wagen höchstens 800 DM wert. Diesen Wagen haben wir ein Jahr gefahren. Danach habe ich diesen Fiat für 1000 DM in Zahlung gegeben und von Ford Händler Norbert Schwarze einen Ford M20 gekauft. Damals wurde alle zwei Jahre ein neues Model von Ford M20 auf den Markt gebracht. Ich kaufte alle zwei Jahre das neue Model. Ich erinnere mich sehr gut, dass ich an vielen Samstagen in der Reparaturwerkstatt bei der Ford stand, weil der Wagen Mängel hatte, und sie konnten den Wagen wegen meiner Tätigkeit bei der Ventilatorenfabrik Oelde nur Samstags reparieren.

2. Die erste Jugoslawien Reise 1965 

Nach unserer ersten Reise nach Istanbul im Jahre 1962 haben wir uns nach der Geburt unseres ersten Kindes Harutyun vorgenommen, in Jugoslawien Urlaub zu machen. Wir kannten die Familie Jung in Oelde, die in Rovinj Jugoslawien, Bekannte haben und öfter dorthin fuhren. Wir, Helga, Mutti, Christa, ich und Harutyun mit seinen 11 Monaten, fuhren mit unserem Ford M20 über Italien nach Rovinj/Istrien. Ich muss hier erwähnen, dass ich noch die türkische Staatsangehörigkeit besaß. An der italienischen Grenze durften wir, wegen meiner Staatsangehörigkeit, nicht über Italien einreisen, wir sollten über Österreich fahren. Die Italiener, die angeblich kinderlieb sind, haben das kleine Kind im Auto gesehen und waren trotzdem nicht bereit, uns weiterfahren zu lassen. Nach vierstündigem Aufenthalt an der Grenze durften wir weiterfahren. Wir kamen natürlich mit einiger Verspätung in Rovinj auf den Campingplatz. Wir hatten dort zwei Zimmer bestellt. Die Ferienhäuschen bestanden aus zwei separaten Zimmern, malerisch unter Pinienbäumen.  Es gab gemeinsame Wasch- und Duschräume. Unser Auto stand neben unserem Zimmer, und somit konnten wir es jederzeit benutzen. Das Mittag- und Abendessen haben wir im Restaurant des Campingplatz eingenommen, alles war inklusive. Den ganzen Tag haben wir am Wasser und unter den Pinienbäumen verbracht. Harutyun krabbelte hinter den sehr großen Ameisen her und sagte Wau Wau. Er war bei den anderen Gästen sehr beliebt, jeder wollte Harutyun auf den Schoss nehmen. Harutyun war immer gut drauf und niemals bockig, auch während der doch sehr langen Reise war er immer zufrieden.
Danach sind wir noch zwei Mal nach Rovinj gefahren. Im Jahr 1966 sind wir Helga
ich und Harutyun nach Rovinj/Istrien gefahren. Diesmal über Österreich, mit einer Übernachtung in Pension. Diesmal haben wir ein Ferienhaus mit einem Zimmer gemietet. Der Strand am Pinienbäumen war wie im vergangenen Jahr sehr schattig und direkt am Wasser. Harutyun war fast zwei Jahre Alt. Er war auf dem Campingplatz sehr beliebt. Jedes Mal wenn wir am essen waren ging Harutyun allein in die Küche und als er aus der Küche zurück kam trug er die schöne Sachen die er essen wollte auf der Teller in der Hand. Er war das Maskottchen der Küche. Der Leiter dieser Campingplatz war öfter bei uns hat gerne mit uns unterhalten. Die drei Wochen auf Istrien hat uns drei sehr gut getan. Ein Arbeitskollege, Rolf Sundermann vom Claas, war auch in Istrien und zwar auf Porec. Er hat mit seine Frau und Tochter dort gezeltet. Als ich sah wie schön die Touristen im Zelt lebten, habe ich auch Spaß gehabt zu Zelten. Meine Frau war aber nicht begeistert, deshalb habe ich kein Zelt gekauft um in Zukunft zu zelten. Wir haben auch fast jeden Abend die Bekannte von Familie Jung in der Stadtmitte besucht. Eine Urlaubbekanntschaft von Familie Jung in Oelde. Sie haben in der Wohnung diese Familie gewohnt und in Rovinj ihren Urlaub verbracht.

Den Dritten Mal haben wir Eli Probst mit nach Rovinj genommen. Talin war auch geboren und hat diese Fahrt mitgemacht, aber nicht so gut wie Harutyun vor zwei Jahren. In Österreich haben wir in einer Pension übernachtet. Sie hatten an diesem Abend leider nur ein Zimmer Frei mit zwei Betten. Ich habe mich in gezwungene maßen diesen Nacht im Auto zu verbringen. Trotz allem sind wir heil nach Rovinj gekommen. Diesmal haben wir wie beim ersten Mal ein Ferienhaus mit zwei Zimmern gemietet. Die drei Wochen die wir hier verbracht haben waren sehr angenehm für uns allen. Damalige Jugoslawien von TITO war sehr Streng und ordentlich, ich erinnere mich ganz gut, dass ein Junge, ein Badehandtuch von Campingplatz entwendet hatte. Sie haben ihn erwischt und zur Polizei übergaben. Wie die Polizisten ihn behandelt haben kann ich heute nicht beschreiben. Deshalb klauen in Jugoslawien war fast unmöglich. Wir Touristen waren dort willkommen und wir wurden sehr gut behandelt. Das Wetter war gut, die Luft unter den Pinienbäumen war sehr sauber und Sauerstoffhaltig, das Wasser war angenehm warm für uns und auch für Harutyun und Talin. Wir haben immer noch sehr angenehmen Erinnerungen von Rovinj.

3. Erinnerungen Harutyun lernt schwimmen im Hallenbad in Gütersloh 

Harutyun. Geb. am 14.07.1964, musste mit seinen 5 Jahren schwimmen lernen. In den 60er Jahren haben wir in Oelde kein Hallenbad gehabt. Wir fuhren jeden Samstag mit unserem Ford Taunus nach Gütersloh und brachten Harutyun das Schwimmen bei. Nach seinem Freischwimmerschein machte er den Fahrtenschwimmerschein, dafür musste eine Stunde schwimmen und vom Dreimeter-Brett springen. Er brauchte keinen Kopfsprung zu machen, einfach ins Wasser springen. Nein, Harutyun war sehr ehrgeizig, er sprang in seinem Alter aus dieser Höhe mit einem Köpper ins Wasser. Bei der Rückfahrt nach Oelde haben wir jedes Mal in Rheda Pause gemacht und im Hahnenteller Hähnchen gegessen. An einem Samstag, als wir wieder einmal von Gütersloh nach Oelde fuhren, sprachen wir im Auto über die Affen, die im Zoo leben. Als wir im Hahnenteller waren und beim Kellner Hähnchen mit Cola bestellten, bestellte Harutyun „ein halben Affe“, er war immer noch mit den Gedanken bei den Affen, über die wir im Auto gesprochen hatten. Natürlich haben wir uns alle darüber sehr amüsiert.   

4. REFA-Lehrgang in Münster 

Als Schlosser habe ich bei der Ventilatorenfabrik Oelde angefangen zu arbeiten. Wie  und was für eine Tätigkeit ich ausübe, hat mich nicht interessiert, die Hauptsache war, ich komme nach Deutschland, ich reise aus der Türkei aus, das war mein Ziel. Ich wurde bei der Ventilatorenfabrik, der Name der Fabrik war in Oelde als Venti bekannt, sehr gut behandelt, und die Arbeitskameraden waren alle mir gegenüber, ich war der einzige Ausländer, sehr nett. Es lief bis im Jahre 1964 sehr gut, bis einige Kollegen aus dem Büro mich über einen REFA-Lehrgang ansprachen. Der Lehrgang interessierte mich sehr. Nach mehreren Fragen und Erkundigungen habe ich mich für den Lehrgang Grundstufe I in Münster angemeldet. Unser Klassenlehrer war Herr Ing. Junkesfeld.  Ich bin ab 03.10.1964 bis zum 17.04.1965 jeden Samstag nach Münster gefahren. Es waren sehr anstrengende Wochen. Ich war damals nicht nur bei der Ventilatorenfabrik Oelde als Schlosser beschäftigt. Ich dolmetschte fast zwei Mal in der Woche bei der Polizei und bei den Gerichten. Trotzdem habe ich den Lehrgang Grundstufe I mit Erfolg absolviert. Meine Unterlagen, die ich handschriftlich abgefasst hatte, hat meine Schwägerin Christa, die damals bei der Firma Hammelmann als Bürokauffrau beschäftigt war, mit der Schreibmaschine abgeschrieben. Damit hatte ich eine maschinell geschriebene Mappe in der Hand. Bevor ich mit der Grundstufe II anfing, versuchte ich bei der Venti und bei der Fa. Hammelmann als REFA-Mann, eine Stelle zu bekommen. Es war schwer, als Ausländer in einer Firma als REFA-Mann zu arbeiten. Die Deutschen Arbeiter würden mich als REFA-Mann nicht akzeptieren, mit dieser Begründung wurde ich nicht als REFA-Mann eingestellt. Als ich mich bei der Firma Claas beworben habe, bekam ich auch eine Absage. Ich habe meine Hoffnung nicht aufgegeben und habe mich für die Grundstufe II in Münster angemeldet. Diesmal waren noch zwei Arbeitskollegen aus der Ventilatorenfabrik Oelde, die an diesem Lehrgang teilnahmen. Wir drei fuhren jeden Samstag ab Oktober 1965 mit meinem Auto nach Münster und zurück. Unser Klassenlehrer war Herr Ing. J. Veerkamp.  Im Dezember 1965 wurde ich mit einem Schreiben aufgefordert, mich bei der Firma Claas vorzustellen. Ich fuhr nach Harsewinkel zur Firma Claas und stellte mich bei dem Abteilungsleiter der Arbeitsvorbereitung vor. Herr Richter, der außer seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter, ein REFA-Lehrer war, hat mit mir gesprochen. Ich erzählte ihm, dass ich bei der Polizei und bei den Gerichten auch als Dolmetscher tätig bin. Er sah meine REFA-Mappe und war mit mir zufrieden. Er rief das Personalbüro an und sagte, dass ich als REFA-Mann eingestellt werden soll. Ich ging zum Personalbüro und sprach mit dem Personalleiter. Er fragte mich, was für eine Lohnvorstellung ich habe. Ich sagte, dass ich keine Lohnvorstellung habe und werde mit dem, was sie mir zahlen, einverstanden sein. Es wurde mir monatlich weniger, als ich zu der Zeit verdiente, angeboten. Ich nahm das Angebot an und fing am 06.Januar 1966 bei Claas mit meiner Arbeit an. Bei der Firma Claas in Harsewinkel habe ich bis zu meinem 65. Lebensalter, Oktober 1994, Vollzeit gearbeitet. 

5. Anwohner der Schubertstraße gegen den Ausbau des Westringes 

Als wir den Bauplatz auf der Schubertstraße aussuchten, hat uns der damalige dafür zuständige Beamte, Herr Wiengarten, sehr geholfen und uns ausdrücklich gesagt, dass der damalige Franzosenweg ausgebaut wird. Er hat uns auch gesagt, dass ein Autobahnzubringer, die Westumgehung, gebaut wird. Nachdem wir die Anwohner der Schubertstraße unsere Häuser gebaut hatten und dort wohnten, wurden die Arbeiten für den Ausbau des damaligen Franzosenweges und jetziger Westring, aufgenommen. Einige Anwohner des Franzosenweges haben sich dagegen gewehrt, damit die Straße nicht ausgebaut wird. Die dafür beauftragte Person kam zu uns und wollte von uns eine Unterschrift und eine Geldspende gegen den Ausbau der Straße. Ich habe mit der Begründung, dass wir alle über den Ausbau der Straße Bescheid wussten, meine Unterschrift zu leisten abgelehnt. Eine Spende, um meine Solidarität mit den Bewohnern der Schubertstraße zu beweisen, habe ich trotzdem geleistet. Ich kann nicht, weil einige Leute anderer Meinung sind, gegen meine Überzeugung eine Unterschrift leisten.

6. Jährliche Feier der Harley Motorradfahrer auf dem Gelände Potts Brauerei 

Es war schön, dass ein Mal im Jahr die Harley Motorradfahrer nach Oelde kamen und auf dem Gelände der Potts Brauerei feierten. Die Bewohner der Schubertstraße wollten es verhindern, die laute Musik war für einige Bewohner lästig. Mir war es nicht zu laut und auch nicht lästig, deshalb habe ich mich dieser Gruppe nicht angeschlossen. Ich habe sogar mit einem Brief an die  Brauerei Pott gewendet und ausgedrückt, dass ich nicht dagegen bin, die laute Musik störe uns nicht, weil wir es nicht so laut finden. Danach wurde dieses Treffen der Harleyfahrer nicht mehr in Oelde sondern wo anders veranstaltet. Ein Verlust für Oelde, aber nicht für die Harleyfahrer. 

7. Feier im Bowlingklub 

Es wurde ab und zu im Bowling Klub, der sich auf der Von Büren Strasse befindet, gefeiert. Da wir auf der Schubertstraße wohnen und sich zwischen der Von Büren Straße und unseren Wohnungen ein Wald befindet, hören wir die Musik nicht so stark. Anscheinend stören solche Veranstaltungen einige Leute sehr. Eines Tages rief uns ein Bewohner der Schubertstraße an und bat um unsere Unterschrift gegen die laute Musik in dem Bowling Klub auf der Von Büren Straße. Ich habe ihm gesagt, dass wir die Musik nicht hören, und wenn wir sie hören sollten, würde es uns nicht stören, deshalb habe ich meine Unterschrift verweigert. Eine andere Nachbarin, die auch angerufen und gefragt wurde, sagte uns später, obwohl sie an diesem Tag, wo die Musik angeblich so laut war, nicht zu Hause waren und die Musik nicht gehört haben, haben sie die Unterschrift gegen solche Veranstaltungen im Bowling Klub geleistet. Das ist SOLIDARITÄT

8. Mundschutz 

Als ich im Jahre 1946 anfing zu boxen und in den Sisli Klub in Istanbul eingetreten bin, boxte schon Yervant Kabeyan auf der Insel Büyükada. Jeden Samstag und Sonntag sind wir beide zuerst die kleine Runde auf Büyükada gelaufen und danach haben wir in dem Klubraum der Insulaner, er befindet sich über dem Anlegeplatz, zusammen trainiert. Yervant schwärmte von einem Doppelmundschutz. Es gab aber so einen Mundschutz nicht zu kaufen. Der Armenier, Zahnarzt Ohannes Günberk, fertigte für mich eine Giesform an, kostenlos. Ein Bekannte, der Jude und in einer Gummifabrik im Büro beschäftigt war, hat für mich in diese Gussform einen Doppelmundschutz gießen lassen, auch kostenlos. Damals waren die Bekanntschaften und Freundschaften anders als in der heutigen Zeit, man tat alles kostenlos für einen Freund oder Bekannten. Ich habe diesen Mundschutz nur beim Training mit Yervant auf Büyükada benutzt. Der Mundschutz war zu hart für die Zähne. Danach habe ich einen Mundschutz von meinem Boxverein bekommen und benutzte ihn bis ich zur Militärdienst einberufen wurde.
9. Gartentor
Nach dem wir im Jahre 1973 um unser Haus einen Gartenzaune gezogen haben, haben wir auch, wie alle unsere Nachbarn, ein Gartentor zum Westring eingesetzt, den Garten mit Omoriken-Bäumen bepflanzt und Rasen eingesät. Die Kinder gingen durch das Gartentor zum Franzosenweg und von dort aus zur Schule. Danach wurde der Franzosenweg ausgebaut und nun Westring genannt. Eines Tages wurde das Gartentor des Nachbarn ausgebaut und in seinen Garten geworfen. Der Nachbar schimpfte und beschuldigte Schüler des Gymnasiums. Er setzte das Tor wieder ein. Nach einigen Monaten geschah es wieder, das Tor lag im Garten des Nachbarn. Der Nachbar beschuldigte wieder die Schüler, konnte aber nichts dagegen unternehmen. Eines Tages lag unser Gartentor in unserem Garten. Der Nachbar sagte uns, dass die Schüler sich sicher vertan und anstatt sein Gartentor unser Gartentor abmontiert haben. Anscheinend war der Nachbar bei den Schülern sehr beliebt.

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0. Unfall auf dem Geh- und Fahrradweg auf dem Westring im Sept. 2016

Wegen meines Alters und Gesundheit gehe ich jeden Tag ca. drei km spazieren. Zuerst überquere ich von unserem Gartentor  den Westring und gehe auf den Geh- und Radweg, bis zum Wald und durch den Wald gehe ich auf der Straße In der Geist in Richtung Stadt und durch den Kurenholtweg in die Schrebergärten und von hier aus in die Auen. Neben dem Auen See gehe ich hoch zur Fußgängerampel Richtung Westring wieder zurück nach Hause. Dieser Spaziergang dauert je nach meinen Beinschmerzen 45 Minuten bis eine Stunde. Eines Tages, nach meiner Rückkehr, befand ich mich auf der rechten Seite auf dem Geh- und Radweg und wollte auf die linke Seite wechseln, um den Westring zu überqueren und durch das Gartentor in unseren Garten gehen. Da mir eine Radfahrerin entgegen kam, habe ich sie durchfahren lassen und  trat dann nach links, um den Westring zu überqueren. Plötzlich kam von hinten mit hoher Geschwindigkeit ein Fahrradfahrer  und stieß mich seitlich auf den Westring. Ich lag mit dem Gesicht auf dem Westring, neben dem Kantenstein.  Zum Glück war kein Auto auf der Seite unterwegs. Ein Auto, das in Richtung Potts Brauerei fuhr, hat gebremst, der Fahrer kam zu mir und half mir beim Aufstehen. Der Fahrer, der mich gerammt hat, war ein Ausländer und stand dort mit seinem Rad.  Höchstwahrscheinlich ohne Klingel. Ich fragte den Fahrer „Warum klingeln Sie nicht?“ Er schaute mich an und gab mir keine Antwort. Aber die Frau, die mit ihrem Fahrrad vorbeifuhr, sagte mir „Der Fahrer hat sich richtig verhalten, ich habe gesehen, dass er zick zack fuhr“.  Diese Fahrradfahrer wissen nicht, dass sie sich bei Annäherung an Fußgänger, frühzeitig bemerkbar machen müssen, dafür ist die Klingel am Lenkrad vorgeschrieben. Ich habe mich überprüft, ob ich mich verletzt habe, und die Prothese der rechten Hüfte ausgeklinkt ist. Zum Glück war alles in Ordnung. Ich ging über den Westring in unseren Garten. Hier möchte ich mich bei denen, die mir geholfen haben,  bedanken. Insbesondere bei dem Herrn, der aus dem Auto stieg und mir beim Aufstehen half. 

11. Fahrrad ohne Klingel am 19.11.2016 auf dem Geh- und Fahrradweg auf dem Westring 

Freitag am 19. November 2016 ging ich meinen täglichen Spaziergang durch die 
Auen. Beim Rückweg, als ich auf dem Geh- und Radweg auf dem Westring war, ging ich wie immer, auf der rechten Seite, Zäune Seite. Plötzlich fuhr ein von hinten kommender Fahrradfahrer, ohne zu klingeln, neben mir vorbei. Ich habe mich kurz erschrocken, aber ich habe nichts gesagt. Der Fahrradfahrer  fuhr weiter und hat angehalten, um aus seiner Tasche irgendetwas heraus zu nehmen.  Ich näherte mich ihm und sagte: „Entschuldigung, darf ich Ihnen etwas sagen“ Er sagte „Bitte sagen Sie“, und  fügte hinzu „habe ich Sie erschreckt?“ Ich fragte ihn, warum er nicht geklingelt hat und schaute auf sein Lenkrad, um zu zeigen, warum die Klingel dort steht. Aber mit Erstaunen stellte ich fest, dass das Fahrrad keine Klingel hatte. Auf meine Frage hin sagte er mir „Ich rufe, wenn ich mich Fußgängern annähere“. Ich dachte, alle Fahrräder müssen eine Klingel haben. Ich kann mich gut erinnern, dass in 80ger und 90ger Jahren die Polizei vor den Schulen stand und die Fahrräder kontrollierten, ob sie Klingeln hatten oder ob die Bremsen in Ordnung waren. HEUTE sehe ich auf den Straßen keine Polizisten.

 

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