ADALAR (PRINKIPONISO)
PRINZENINSELN (griechisch Prinkiponison)
Die Prinzeninseln, türkisch Adalar genannt, sind eine Kette aus neun Inseln vor der Küste von Istanbul im Marmara Meer. Die Inseln, Bezirk Adalar, sind ein Stadtteil von Istanbul mit dem Bürgermeister Mustafa Farsakoglu.
Sie bestehen aus vier größeren Inseln:
- BÜYÜKADA (griechisch Prinkipo) mit einer Fläche von 5,46 km2
- HEYBELIADA (griechisch Chalki) mit einer Fläche von 2,40 km2
- BURGAZADA (griechisch Antighoni) mit einer Fläche von 1,50 km2
- KINALIADA (griechisch Proti) mit einer Fläche von 1,30 km2
und fünf kleineren Inseln: - SEDEFADASI (griechisch Andirovitho) mit einer Fläche von 0,157 km2
- YASSIADA (griechisch Plati) mit einer Fläche 0,05 km2
- SIVRIADA (griechisch Oksia) mit einer Fläche von 0,05 km2
- KASIKADASI (griechisch Pita) mit einer Fläche von 0,006 km2
- TAVSANADASI (griechisch Neandros) mit einer Fläche von 0,004 km2
Während der Sommermonate sind die Prinzeninseln beliebte Ziele für Tagesausflüge (türkisch günübirlik) der Bewohner aus Istanbul. Auf den Inseln dürfen motorisierte Fahrzeuge, außer Feuerwehr, Polizei und Krankentransporte, nicht benutzt werden. Als Transportmittel sind nur die Faytons, Kutschen gezogen von Pferden, erlaubt und Fahrräder.
Sie erreichen die vier Inseln, Kinaliada, Burgazada, Heybeliada und Büyükada, mit der Fähre, die von Kabatas von der europäischen Seite und Bostanci, Maltepe und Kartal von der asiatischen Seite abfährt. Im Frühjahr, Herbst und Winter sind die Inseln sehr ruhig und angenehm. Das Meer kann aber sehr rau sein, und aufgrund von Stürmen und hohen Wellen dürfen die Fähren nicht fahren, und die Inseln werden von Istanbul abgeschnitten.
Während der Byzantinischen Periode wurden Fürsten und andere ins Exil auf die Inseln verbannt. Auch in der Osmanischen Zeit wurden die Mitglieder des jeweiligen Sultans auf die Inseln ins Exil verbannt, so dass die Inseln den heutigen Namen Prinzeninseln erhielten. Fatih Sultan Mehmet hat mit seiner Flotte im Jahre 1453 Konstantinopel erobert. Die Inseln wurden im neunzehnten Jahrhundert ein beliebter Ferienort für die wohlhabenden Istanbuler. Die Insel Büyükada hat mehr und mehr ethnisch einen türkischen Charakter bekommen. Nachdem der britische Jachtklub „Anadolu Kulübü“ auf Büyükada eröffnet wurde, sind die wohlhabenden Angehörigen des türkischen Parlaments dorthin gezogen. Vor den 1950er Jahren gab es auf jeder bewohnten Insel bedeutende Gemeinden der ethnischen Minderheiten, z.B. Kinaliada war eine überwiegend armenische Gemeinde, Burgazada eine
überwiegend griechische, Heybeliada eine überwiegend türkische und Büyükada eine gemischte aber überwiegend eine griechische Gemeinde.
BÜYÜKADA (griechisch Prinkipo)
Büyükada ist die größte Insel der neun Inseln im Marmara Meer. Die Insel kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden. Als Transportmittel sind nur die Faytons, Kutschen gezogen von Pferden, erlaubt. Leo Trozki hielt sich nach seiner Abschiebung aus der Sowjetunion im Februar 1929 vier Jahre auf Büyükada auf. Die byzantinischen Kaiserinnen Irene, Euphrosyne, Theophano, Zoi und Anna Dalassena wurden in ein Kloster auf Prinkipo ins Exil verbannt. Die Princessin Fahrelnissa Zeid wurde auf Prinkipo geboren.
Es gibt mehrere historische Gebäude auf Büyükada, wie das Kloster und Kirche Aghios Gheorgios (Aya Yorgi) aus dem sechsten Jahrhundert, die Aghios Dimitrios Kirche und die Moschee Hamidiye Camii, gebaut von Abdulhamid II. Büyükada besteht aus zwei Gipfeln. Der am nächsten zum Anlegeplatz liegende ist der Hristos Hügel (164 m)mit dem berühmten Waisenhaus, ein hölzernes riesiges Gebäude, und die Hristos Kirche. Im Tal zwischen den beiden Hügeln stehen die Kirche und das dazu gehörige Kloster Aghios Nikolaos. Östlich neben dem Kloster befindet sich der griechische Ortodoxe Friedhof. Westlich von Aghios Nikolaos befindet sich der Festplatz Luna Park. Am Lunapark ist ein Casino und neben dem Casino liegt der Weg zum zweiten und größten Hügel der Insel (202 m), Aghios Georgios (wird Aya Yorgi gesprochen). Auf dem Hügel befinden sich die Kirche und das Kloster Aghios Georgios. In der Nähe der Kirche gibt es ein Cafe, hier kann man Wein trinken, belegte Brötchen, Würstchen und Pommes essen. Man kann mit der Kutsche (Fayton) die kleine oder die große Rundfahrt auf der Insel machen.
Die Insel ist von Kabatas aus
mit dem Schnellboot in 60 Minuten und
mit der Fähre in 90 Minuten zu erreichen
HEYBELIADA ( griechisch Chalki)
Heybeliada, Chalki, ist die zweitgrößte Insel im Marmara Meer. Sie ist ein Stadtteil im Bezirk Adalar, Istanbul. Dort befindet sich direkt neben dem Anlegeplatz die große Seekadetten Schule. Auf Heybeliada befindet sich die einzige erhaltene Byzantinische Kirche Kamariotissa, die als letzte vor der Eroberung durch die Osmanen auf der Insel gebaut wurde. An der Spitze des Hügels befindet sich das Griechisch Ortodoxe Kloster aus dem elften Jahrhundert. Hierin befindet sich das Seminar von Chalki, die wichtigste theologische Hochschule des Ökumenischen Patriarchats in der Türkei. Wie auf Büyükada dürfen auch hier keine motorisierten Fahrzeuge, außer Feuerwehr, Krankentransporte und Polizeiwagen, fahren.
Die Insel ist von Kabatas aus
mit dem Schnellboot in 50 Minuten und
mit der Fähre in 70 Minuten zu erreichen
BURGAZADA (griechisch Antighoni)
Burgazada ist die drittgrößte Insel der Inseln, ein einzelner Hügel mit einer Breite von zwei km. Demetrios I. von Makedonien, einer der Nachfolger von Alexander dem Großen, hat hier ein Fort errichtet und benannte es nach dem Namen seines Vaters Antighonus Monophthalmus. Die Insel nahm diesen Nahmen an, aber heute wird sie in der Regel von den Türken einfach Burgaz genannt. Im Kalpazankaya befindet sich ein Restaurant, hier kann man bei einer schönen Aussicht ein Glas Raki trinken und das Leben genießen.
Die Insel ist von Kabatas aus
mit dem Schnellboot in 35 Minuten und
mit der Fähre in 65 Minuten zu erreichen
KINALIADA (griechisch Proti)
Kinaliada ist die Insel, die am nahesten zur europäischen und asiatischen Seite von Istanbul, etwa 12 km südlich, liegt. Sie ist die einzige Insel, die weniger bewaldet ist, als die anderen Inseln. Der Byzantinische Kaiser Romanos IV. Diogenes war nach der Schlacht von Mazikert 1071 auf der Insel im Exil.
Die Insel ist von Kabatas aus
mit dem Schnellboot in 25 Minuten und
mit der Fähre in 50 Minuten zu erreichen
SEDEFADASI (griechisch Terevinthos, oder Andirovithos)
Sedefadasi ist die kleinste Insel vom Kreis Adalar und verfügt über 108 private Haushalte.
Die Insel wurde im Jahre 1956 von Sehsuvar Numan gekauft und ist überwiegend privates Eigentum. Auf der Insel ist es nicht erlaubt, Häuser mit mehr als 2 Etagen zu bauen und zum Schutze der Natur herrschen strenge Vorschriften. Auf der Insel hat Terebinthe Ignasios, bevor er im Jahre 867 als Patriarch von Konstantinopel wieder gewählt wurde, 10 Jahre im Exil gelebt, deshalb wurde die Insel Terevinthos (Terpentin) genannt.
YASSIADA (griechisch Plati)
Auf Plati haben in den Byzantinischen Zeiten die prominenten Personen im Exil gelebt. Eine davon ist der armenische Patriarch (Katholikos) Nerses, der als erster im vierten Jahrhundert nach Christus, vorher lebte er auf Büyükada, nach Plati ins Exil verbannt wurde. Die Byzantiner nutzten die Insel für politische Gefangene. Die Überreste der vier unterirdischen Gefängniszellen aus diesen Zeiten sind immer noch zu sehen. Die Byzantiner haben damals dort auch ein Kloster und eine Kirche gebaut.
SIVRIADA (griechisch Oksia)
Die Insel Oksia wurde von den Geistlichen als ein friedlicher Ort genutzt. Die Byzantinischen Kaiser haben diese Insel als bequemes Gefängnis für prominente Personen, die für sie unbequem waren, genutzt. Die erste berühmte Person war der Nikeforos, der Onkel des berühmten Geistlichen Theodhoros Stoudites.
KASIKADASI (griechisch Pita)
Ist die zweitkleinste Insel gegenüber Burgazada.
TAVSANADASI (griechisch Neandros)
Ist die kleinste der Prinzeninseln
Beitrag von Adalar Belediyesi.
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